Weg der Erinnerung: Unterschied zwischen den Versionen

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2016 wurde auf einem Teil des ehemaligen Friedhofgeländes ein Denkmal errichtet. Idee und Entwurf für dieses Denkmal stammen von drei ehemaligen Schülern des Reinoldus-Schiller-Gymnasiums.[[#Externe_Links|<span id="verlegung-back">²</span>]]
 
2016 wurde auf einem Teil des ehemaligen Friedhofgeländes ein Denkmal errichtet. Idee und Entwurf für dieses Denkmal stammen von drei ehemaligen Schülern des Reinoldus-Schiller-Gymnasiums.[[#Externe_Links|<span id="verlegung-back">²</span>]]
  
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==Rheinische Straße 29, letzter freiwilliger Wohnort der Familie Neugarten==
 
==Rheinische Straße 29, letzter freiwilliger Wohnort der Familie Neugarten==

Version vom 16. Mai 2023, 14:27 Uhr

Hier entsteht der "Weg der Erinnerung", der über verschiedene Stationen, beginnend am Westfalen-Kolleg, zum Platz der Synagoge führt.

Dieser Weg ist Teil der Erinnerungsarbeit des Westfalen-Kollegs und des Projektkurses History GO. Damit möchten wir an das jüdische Leben in Dortmund, besonders in der direkten Nachbarschaft der Schule, vor der NS-Zeit, aber auch in der Zeit der Verfolgung erinnern. So versuchen wir zu erreichen, dass jene jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen nicht vergessen werden, wie es die Zielsetzung der Nationalsozialisten war. Hierbei fokussieren wir uns auf zwei jüdische Familien in der Rheinischen Straße, für deren Stolpersteine das Westfalen-Kolleg die Patenschaft übernommen hat. Vom Westfalen-Kolleg über die letzten freiwilligen Wohnorte der Familien Jordan und Neugarten führt uns der "Weg der Erinnerung" zu dem ehemaligen Standort der alten Synagoge: Dieses Gebäude prägte damals das Stadtzentrum von Dortmund und stand zugleich im Mittelpunkt des jüdischen Lebens dieser Stadt.


Startpunkt: Westfalen-Kolleg Dortmund

Ansicht auf das Westfalenkolleg über die Rheinische Straße


Das Westfalen-Kolleg liegt relativ zentral auf der Rheinischen Straße. Die Geschäfte gegenüber der Schule sind heute überwiegend asiatisch geprägt, doch einst lebte dort die Familie Jordan.

Rheinische Straße 56, letzter freiwilliger Wohnort der Familie Jordan

Die Familie Jordan, wohnhaft in der Rheinischen Straße 56, betrieb ein Geschäft für Mode- und Manufakturwaren und Damenputz in der Münsterstraße 41 bis 45.

Auguste Jordan
*1875, deportiert 1942 nach Theresienstadt, ermordet 6.5.1943
Aron Jordan
*1872, "Schutzhaft" 1938 in der Steinwache, deportiert 1942 nach Theresienstadt, ermordet 14.12.1942
Hermann Jordan
*1907, Flucht 1934 nach Palästina
Helga Jordan
*1912, Flucht 1935 nach Palästina


Drov Avner der Urenkel der Familie Jordan bei der verlegung der Stolpersteine.

Am Freitag, dem 12.06.2015, hat die Geschichtsfachschaft des Westfalen-Kollegs – gemeinsam mit Dror Avner, dem Urenkel der Eheleute – Stolpersteine für die Eheleute Jordan, die in der Rheinischen Straße 56 (gegenüber dem Kolleg) wohnten, verlegt.¹

Ausführliche Berichte über die Verlegung der einzelnen Stolpersteine für die Familie Jordan sind auf der Homepage des Westfalen-Kollegs.

Jüdischer Friedhof

Der Jüdische Friedhof wurde 1815 als Teil des Westentotenhof, aus welchem später der Westpark entstand, gegründet. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der jüdische Friedhof vollständig zerstört. Durch Bebauung des Friedhofgeländes in der Nachkriegszeit ist die Totenruhe der Begrabenen, im Sinne des jüdischen Glaubens, unwiderruflich verloren. 2016 wurde auf einem Teil des ehemaligen Friedhofgeländes ein Denkmal errichtet. Idee und Entwurf für dieses Denkmal stammen von drei ehemaligen Schülern des Reinoldus-Schiller-Gymnasiums.²

Das Denkmal am Rande des Westparks
Gedenktafel für den ehemaligen Friedhof

Rheinische Straße 29, letzter freiwilliger Wohnort der Familie Neugarten

Max Neugarten
*1896, deportiert 1943 nach Auschwitz, im selben Jahr dort ermordet
Johanna Neugarten
*1902, deportiert 1943 nach Auschwitz, ermordet 3.3.1943
Friede Stern
*1868, deportiert 1942 nach Theresienstadt, Befreit/Überlebt
Liesel Neugarten
*1933, deportiert 1943 nach Auschwitz, ermordet 3.3.1943
.

Unter dem Motto „Den Vergessenen ihren Namen zurückgeben“ wurden am 11.12.2014 im Auftrag des Westfallen-Kollegs Westfallen-Kollegs vier Stolpersteine vor dem Haus der Rheinischen Straße 29 für die Familie Neugarten verlegt. ³

Platz der alten Synagoge

An dem Ort, an dem heute das Theater Dortmund steht, wurde im Juni 1900 die Synagoge eröffnet. Zu ihrer Zeit war sie eine der größten in ganz Deutschlands. Die Nationalsozialisten zwangen die Jüdische Gemeinde zum Verkauf der Synagoge, im Dezember 1938 war die Demontage komplett. Auf Dortmunder Stadtgebiet gab es zwei weitere repräsentative Synagogen in den Stadtteilen Hörde und Dorstfeld. Beide wurden in der Pogromnacht geschändet und zerstört. 1998 wurde der Theaterplatz umbenannt zum „Platz der Alten Synagoge“.

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Zur Erinnerung wurde der Platz nach der Synagoge bennant.
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Steinboden am Theater

In dem Boden des Theatervorplatzes kann man in den Steinmustern einen Davidstern erkennen. Ob dies von dem Architekten als Andenken an die Synagoge dient, ist nicht bekannt.

Gedenktafeln der Synagoge

In Erinnerung an die Opfer des Nazi-Regimes wurden 2 Gedenktafeln am Platz der alten Synagoge errichtet.

Externe Links

1. Stolperstein-Verlegung für die Familie Jordan auf der Website des Westfalen-Kollegs Dortmund

2. Ausführlicher Bericht des Westfalen-Kollegs Dortmund über die Stolperstein-Verlegung für die Familie Jordan

3. Stolperstein-Verlegung für die Familie Neugarten auf der Website des Westfalen-Kollegs Dortmund

4. Bericht über die Stolperstein-Pflege im Dortmunder Lokalkompass

Quellen

[1] https://www.wkdo.info/aktuell-hauptmen-89/718-stolpersteine-fr-eheleute-jordan

[2] Klaus Hartmann, "Neuer Gedenkstein erinnert an den ehemaligen jüdischen Friedhof im Westpark – Heute Chanukka-Feier am Phoenixsee", Nordstadt Blogger, https://www.nordstadtblogger.de/neuer-gedenkstein-erinnert-an-den-ehemaligen-juedischen-friedhof-im-westpark-heute-chanukka-feier-am-phoenixsee/ , Zugriff 07.03.2023

[3] https://www.wkdo.info/aktuell-hauptmen-89/663-stolpersteine

[4] https://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/museen/kior/alle_kunstwerke/detail_514390.html

[5] https://www.nordstadtblogger.de/das-kuenstlerische-mahnmal-fuer-die-alte-synagoge-in-der-city-von-dortmund-wurde-gereinigt-und-restauriert/


https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Synagoge_(Dortmund)