Auschwitz

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KZ Auschwitz

Das Konzentrationslager Auschwitz war ein deutsches Arbeits- und Vernichtungslager in der Nähe von Oświęcim (zu deutsch: Auschwitz). Es bestand aus dem Stammlager, dem Vernichtungslager Birkenau, Monowitz und zahlreichen Außenlagern. Dorthin wurden zwischen 1940 und 1945 mindestens 1,3 Millionen Menschen durch die Nationalsozialisten deportiert, davon etwa 90% Jüdinnen und Juden, außerdem politische Gegner*innen, Sinti und Roma, Homosexuelle sowie Angehörige sozialer Randgruppen und der Unterschicht. Mindestens 1,1 Millionen von ihnen wurden in Auschwitz ermordet, die Dunkelziffer wird jedoch auf bis zu 1,5 Millionen geschätzt. Am 27.01.1945 wurde Auschwitz von der Roten Armee befreit.


Torhaus des KZ Auschwitz-Birkenau

Errichtung

Das Lager wurde 1940 in der Nähe der Stadt Oswiecim in Polen gegründet. Die Auswahl dieses Ortes erfolgte aufgrund seiner zentralen Lage in Europa und seiner guten Anbindung an das Verkehrswesen. Ursprünglich war es als Konzentrationslager für politische Gefangene gedacht, entwickelte sich jedoch rasch zu einem Ort des systematischen Massenmordes.


Transport

Die Menschen wurden aus ganz Europa mit dem Zug nach Auschwitz gebracht. Dabei mussten Familien mit Kindern, alten und kranken Menschen teilweise 20 Stunden am Stück durch Wind und Wetter ohne Verpflegung und eng aneinander gepfercht in einem Viehwaggons ohne Pause im Zug fahren. Die Gefangenen kamen entweder am Güterbahnhof der Kleinstadt oder an der Eisenbahnrampe am Stammlager an und wurden von dort aus ins Lager getrieben. Menschen, die als „nicht arbeitsfähig“ eingestuft wurden, wurden oft direkt nach der Ankunft ermordet.


Selektion an der Rampe, Bild via Yad Vashem

Lagerkomplexe

Auschwitz I

Das ursprüngliche Konzentrationslager Auschwitz I wurde im Mai 1940 eröffnet. Hier wurden politische Gefangene, Intellektuelle und andere als "Feinde des Staates" eingestufte Personen inhaftiert und unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten.

Auschwitz II (Birkenau)

Birkenau wurde 1941 als Vernichtungslager erbaut und war das größte der drei Lager. Hier fanden die meisten Massenmorde statt. Die Opfer wurden in großen Gruppen mit Zügen transportiert und nach ihrer Ankunft selektiert. Diejenigen, die als arbeitsfähig galten, wurden für Zwangsarbeit ausgewählt, während andere direkt in den Gaskammern ermordet wurden.

Auschwitz III (Monowitz)

Birkenau wurde 1941 als Vernichtungslager erbaut und war das größte der drei Lager. Hier fanden die meisten Massenmorde statt. Die Opfer wurden in großen Gruppen mit Zügen transportiert und nach ihrer Ankunft selektiert. Diejenigen, die als arbeitsfähig galten, wurden für Zwangsarbeit ausgewählt, während andere direkt in den Gaskammern ermordet wurden.


Lebensbedingungen

Schlafplätze in den Baracken.jpeg

Früh am Morgen, meist zwischen 4 und 5 Uhr, mussten die Gefangenen in militärischer Manier ihr „Bett“ ordnen, welches meist aus einem Haufen Stroh am Boden oder auf Pritsche bestand. Danach ging es zum „Appell“, dort mussten sie teils Stunden lang regungslos dastehen oder willkürliche Befehle ausführen. Dort wurde auch die Anwesenheit aller Gefangenen überprüft, und wenn jemand fehlte, zog es oftmals Bestrafungen für alle nach sich. Im Anschluss ging es zur Zwangsarbeit. Dort musste man in Stundenlanger Schwerstarbeit Straßen teeren, Munition oder Waffen in Fabriken herstellen und nicht selten starben Häftlinge durch die schweren Arbeitsbedingungen, Mangelernährung (oft gab es bloß Suppe aus fauligem Gemüse und altes Brot) oder sie wurden von Soldaten oder Wachleuten ermordet, weil sie nicht die gewünschte Leistung brachten. Am Abend nach der Arbeit gab es noch einen Appell, dort wurde erneut die Anwesenheit überprüft. Der längste Appell in Buchenwald dauerte 19 Stunden bei -15 Grad, weil 2 Häftlinge fehlten. Alle anderen mussten regungslos in der Kälte stehen. Dabei erfroren 70 Menschen, viele trugen bleibende Schäden davon. Grundsätzlich wurden die Appelle auch genutzt, um Strafen vor Augen aller zu vollstrecken, was zur Abschreckung dienen sollte.

Abends gab es noch ein Stück altes Brot, ab 21 Uhr durften die Baracken nicht mehr verlassen werden. Wer etwa zur Verrichtung der Notdurft es dennoch tat, musste mit schlimmen Strafen bis zum Tode rechnen


Systematische Vernichtung

Die Vernichtungsmethoden in Auschwitz waren grausam und systematisch. Neuankömmlinge wurden nach ihrer Ankunft einer Auswahl unterzogen, bei der SS-Ärzte darüber entschieden, wer arbeitsfähig war und wer unmittelbar ermordet wurde. Diejenigen, die als arbeitsfähig eingestuft wurden, mussten unter extremen Bedingungen Zwangsarbeit leisten, während diejenigen, die als "unbrauchbar" galten, in den Gaskammern ermordet wurden.


Dortmunder Juden in Auschwitz

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Die Liste der Namen wurde aus dem Gedenkbuch "Verfolgung und Vernichtung, Die Dortmunder Opfer der Shoah" entnommen.
Zeremonie zum 70. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz: https://www.nordstadtblogger.de/stadt-erinnert-mit-beeindruckenden-gedenkbuch-die-juedischen-opfer-des-nationalsozialismus-aus-dortmund/


Die DSW21-Erinnerungsbahn versehen mit den Namen der Dortmunder Auschwitzopfer.
Foto: DSW21 / Jörg Schimmel


Hier fehlt noch Text

Geographische Aufteilung

Auschwitz heute

75 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs dient das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz als Gedenkstätte für dort ermordete Jüdinnen und Juden sowie politische Gegner wie Kommunist*innen und Sozialist*innen, Homosexuelle, ´´Asoziale´´, Menschen mit Behinderung und viele mehr. Das Museum ist laut Statut zur Sammlung, Erhaltung, Konservierung und Erschließung von Materialien, Ausstellungsstücken und Objekten verpflichtet. Man kann dort einen kleinen Einblick in das Leben der Gefangenen bekommen, allerdings wird man die dort ausgeübte Grausamkeit niemals nachempfinden können.

Außerdem soll das Museum der Abschreckung vor einer Wiederholung solcher oder ähnlicher Gräueltaten dienen.