Affidavit: Unterschied zwischen den Versionen

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5. https://www.hi.uni-stuttgart.de/gnt/exil/Glossar/Affidavit.html<br>
 
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6. https://exhibitions.ushmm.org/americans-and-the-holocaust/what-did-refugees-need-to-obtain-a-us-visa-in-the-1930s
 
6. https://exhibitions.ushmm.org/americans-and-the-holocaust/what-did-refugees-need-to-obtain-a-us-visa-in-the-1930s
 
===Literatur===
 
 
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Version vom 6. Juni 2023, 15:03 Uhr

Allgemeine Informationen

Herkunft: aus dem Mittellateinischen zu affidare "versichern, Treue oder Schutz versprechen"

Symbolbild - Warteschlange vor dem Konsulat in Marseille
In Deutschland herrschten ähnliche Zustände.
Flussdiagramm zum Visumsprozess


Das Affidavit war eines von einer Vielzahl notwendiger Dokumente für die Beantragung eines Visums für die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich zu Zeiten des Nationalsozialismus. Es handelte sich um eine vereidigte Versicherung in der die amerikanischen oder britischen Bürgen erklärten, dass sie die volle Verantwortung für die Einreisenden übernehmen.

Es enthielt enthielt neben Name, Wohnort und Herkunft auch den Beziehungsstatus. Außerdem wurden Beruf und Anstellung aufgeführt und die Finanz- bzw. Kaufkraft der bürgenden Person, aber auch das Verhältnis zur begünstigten Person musste dargelegt werden. Durch die Eintragungen auf dem Affidavit belegte der Aussteller, dass er in der Lage war, die Verfolgten finanziell zu unterstützen, und so zu gewährleisten, dass sie dem Staat keine zusätzlichen Kosten verursachten.

Der gesamte Visumsprozess war sehr kosten-und zeitintensiv sowie äußerst umfangreich, das Affidavit stellt lediglich eines der Dokumente dar, die für die legale Einreise in die USA oder Großbritannien benötigt wurden. Den genauen Prozess kann man im nachstehenden Diagramm nachvollziehen; schnell wird man feststellen, dass eine Vereinfachung des Prozesses dazu beigetragen hätte, mehr Menschenleben zu retten.

Bereits 1930 intensivierten sich die Feindseligkeiten gegenüber jüdischen Mitbürgern und für die Anträge auf ein Visum war der Eintrag auf eine Warteliste notwendig, diese war sehr lang, da immer mehr Menschen eine Flucht in Erwägung zogen. Problematisch war dies insofern, als das die USA nur 27370 Visaanträge pro Jahr akzeptierte¹ was bei weitem nicht den eigentlichen Bedarf abdeckte. Erschwerend hinzu kamen noch behördliche Unfähigkeit, so dass die Quoten in einigen Jahren nicht einmal ansatzweise erreicht wurden.

Bedeutung für die Familie Neugarten

Es ist bekannt, dass Max Neugarten am 24.Mai 1938 einen Brief an den "National Council of Jewish Women" in New York City schrieb, in dem er um Asyl bittet und erklärt, das er Freunde sowie Familie hat, die für ihn und seine Familie bürgen würden und ein entsprechendes Affidavit unterzeichnen würden. Leider war dieser Versuch nicht erfolgreich, denn Cousin Edwin Wisbrun schrieb, dass er den Kontakt zur Familie verloren hat. Unter Berücksichtigung der oben genannten Voraussetzungen kann man nur spekulieren, ob der Visumsantrag der Familie Neugarten erfolgreich hätte sein können, denn der bürokratische Aufwand war enorm.


Quellen:

https://exhibitions.ushmm.org/americans-and-the-holocaust/how-many-refugees-came-to-the-united-states-from-1933-1945 https://collections.ushmm.org/search/catalog/pa1137834 https://www.jmberlin.de/1933/de/11_06_affidavit-fur-alwine-kornstein.php

Weiterführende Literatur, Internetseiten und Belege

Internetquellen

1. https://exhibitions.ushmm.org/americans-and-the-holocaust/how-many-refugees-came-to-the-united-states-from-1933-1945
2. https://collections.ushmm.org/search/catalog/pa1137834
3. https://www.jmberlin.de/1933/de/11_06_affidavit-fur-alwine-kornstein.php
4. https://de.wikipedia.org/wiki/Affidavit
5. https://www.hi.uni-stuttgart.de/gnt/exil/Glossar/Affidavit.html
6. https://exhibitions.ushmm.org/americans-and-the-holocaust/what-did-refugees-need-to-obtain-a-us-visa-in-the-1930s