Alte Synagoge (Dortmund): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. März 2023, 14:42 Uhr

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Die Alte Synagoge Dortmund galt als eindrucksvolle und stadtbildprägende Synagoge. Sie stand am Hiltropwall, der heutige Ort des Theater Dortmund. Die Einweihung der Dortmunder Synagoge fand am 8. Juni 1900 statt.

Der Oberbürgermeisgter sprach stolz von einer "Zierde für die Stadt" und wünschte sie sich für "Jahrhunderte erbaut", jedoch kam es ab dem 3. Oktober 1938 zum Abriss des Gotteshauses durch die NSDAP. Das

Theater Dortmund erinnert auf Ihrer Homepage an den 09. November 1938 als Gedenktag für all jener, die während der Zeit des Faschismus in Deutschland verfolgt und getötet wurden.





Bau der Synagoge

Es handelte sich um einen aus einem Oktogon entwickelten Zentralbau. Die Gesamthöhe des Gebäudes betrug 40 Meter. Eine weite Tambourkuppel überwölbte den Innenraum. Die Dortmunder Gemeinde entschied sich für den neogotischen Stil und orientierte sich damit vor allem an der 1895 gegenüber am Hiltropwall errichteten Oberpostdirektion, die den besonderen Zuspruch Kaiser Wilhelms II. gefunden hatte. Dennoch griff der Architekt Eduard Fürstenau zugleich Formen der Renaissance auf, insbesondere bei der Proportionierung der Türme und Giebel.

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Geschichte

Am 8. Juni 1900 wurde die neue Synagoge der jüdischen Gemeinde Dortmund am Hiltropwall eingeweiht. Die Tagespresse verfolgte das Ereignis und erwähnte die prächtige Orgel, die zur Ausstattung der Synagoge gehörte. Eine Orgel war in Synagogen eine Seltenheit, da sie eher die Grundausstattung der christlichen Kirche war. Hieraus kann bereits geschlossen werden, dass die jüdische Gemeinde in Dortmund liberal war. Die Synagoge war offen für die Allgemeinheit, denn jahrelang fand dort eine Konzertreihe statt, von der in der Tagespresse ausführlich berichtet wurde. Als die Dortmunder NSDAP 1938 dann ihren Sitz an der gegenüberliegenden Straßenseite eröffnete, geriet die Synagoge verstärkt ins Visier der Nationalsozialisten. Bis schließlich ihr Verkauf am 19. September 1938 erzwungen wurde. Die Stadt Dortmund veranstaltete daraufhin zwei Tage später, am 21. September, eine Feierstunde, zu der NSDAP-Kreisleiter Hesseldieck eine Ansprache hielt und der Abriss der Synagoge als historisches Ereignis bezeichnete. Mitglieder des Jungvolks und der Hitler-Jugend stürmten die Synagoge und richteten im Innern Schäden an, wobei die Orgel überlebte. Sie konnte noch rechtzeitig an die Gertrudis-Kirche verkauft und dort aufgestellt werden, doch während des Bombenhagels des Zweiten Weltkrieges wurde sie zerstört.



Quellen