Johanna Stern: Unterschied zwischen den Versionen

Aus History-GO
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde geleert.)
Markierung: Geleert
 
(122 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Kategorie:Familie Neugarten]]
 
==Lebensdaten==
 
  
Johanna Stern (verheiratete Neugarten) wurde am 18. Februar 1902 in Unna als Tochter von [[Frieda Stern (geb. Horwitz)]] und [[Max Stern]] geboren. Sie verstarb etwa am 3. März 1943 in Auschwitz (genaues Datum unbekannt).
 
 
==Jugend==
 
 
Eine Verfassung von 1870/71 garantierte jüdischen Bürgern in Deutschland politische Gleichberechtigung, wodurch auch Johanna wahrscheinlich eine zumeist sorgenfreie Zeit verleben konnte, wie jeder andere Bürger des Landes.
 
 
Kritische Umstände wie etwa der Erste Weltkrieg (1914-1918) haben wahrscheinlich ihre Spuren in Johannas Leben hinterlassen, betrafen sie jedoch vermutlich weniger stark wie die staatliche Umwälzung, die nach Adolf Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 stattfand.
 
 
==Familienleben==
 
 
Am 14. Februar 1933 heirateten die dreißigjährige Johanna und der Dortmunder Kaufmann [[Max Neugarten]]. Fortan lebten sie gemeinsam und mit Johannas Eltern in der Rheinischen Straße 29 in Dortmund.
 
 
Johannas Schwiegereltern betrieben mit einem Laden für Herrenartikel eines der insgesamt neun in der Rheinischen Straße ansässigen jüdischen Geschäfte, die ab März -etwa zwei Wochen nach Johannas Heirat- im Zuge des [[Ermächtigungsgesetzes]] und der damit einhergehenden zunehmenden Diskriminierung jüdischer Bürger von Boykotten gegen deren Geschäfte betroffen waren. Auch gegen ihren Trauzeugen [https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11614792&ind=1 Martin Rosenbaum], einen Geschäftsmann aus Hombruch, wurde am 11. April desselben Jahres in dem linientreuen NS-Publikationsorgan "Westfälische Landeszeitung - Rote Erde" öffentlich gewettert. Die finanzielle Situation der Familie dürfte daher, da Johannas Mann ebenfalls im kaufmännischen Bereich tätig und dadurch wenig später von einem Berufsverbot betroffen war, eine angespannte gewesen sein.
 
 
Am 25. Dezember, etwa zehn Monate nach der Heirat, wurden Johanna und Max Eltern einer Tochter, die sie [[Liesel]] nannten. Dies war bereits zur damaligen Zeit ein Name, der als sehr deutsch wahrgenommen wurde, auch wenn sich sein Ursprung im Hebräischen findet. Erwähnenswert sei hier ein 1936 in der Stadt Leer entbrannter Streit, weil sich ein Standesbeamter weigerte, den Namen Liesel für ein jüdisches Mädchen zu registrieren. Der Name ist eine diminutive Form von Elisabeth und bedeutet "Mein Gott ist Fülle" oder "Gott ist mein Schwur". Spekulativ betrachtet, könnte daher die Geburt der Tochter und das Mädchen selbst als Hoffnung auf Besserung der persönlichen Situation in der Lebenswelt der Neugartens verstanden werden, auch indem deutsche und jüdische Herkunft gleichermaßen gewürdigt wurden.
 
 
Die folgenden Jahre waren von vielen weiteren tiefen Einschnitten in die Freiheit jüdischer Bürger geprägt. So stellt sich unter anderem die Frage, wie Johanna die Zeit mit Liesel verbrachte, wenn kaum finanzielle Mittel vorhanden waren, sie von der Nutzung von Spielplätzen und Parks ebenso ausgeschlossen waren wie die Tochter (ab 1938) vom Schulbesuch und öffentlich Sport zu treiben undenkbar, weil verboten waren.
 
 
==Deportation==
 
 
==Tod==
 

Aktuelle Version vom 6. Juni 2023, 13:57 Uhr