Frieda Stern: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Die kleine jüdische Gemeinde der Stadt Levern umfasste zu dieser Zeit circa 50 Menschen und erreichte 1880 seinen dokumentierten Höchststand mit 60 Angehörigen aus 9 Familien, die im Vieh- und Kleinhandel tätig waren und deren finanziellen Verhältnisse von ärmlich bis wohlhabend stark variierten. In den 1870er Jahren wurde mithilfe von Kollekten aus umliegenden Bezirken eine Synagoge in Form eines eher unauffälligen Fachwerkhauses errichtet, in dem ein Betraum sowie eine Lehrerwohnung Platz fanden. Es ist davon auszugehen, dass Frieda Stern die von 1854 bis 1921 existierende jüdische Elementarschule besuchte, dessen Unterricht ab 1873 in der neuen Synagoge stattfand. | ||
− | + | https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/k-l/1191-levern-nordrhein-westfalen | |
− | + | Vor Kriegsbeginn lebte sie zusammen mit ihrem Ehemann Max Stern (Geburtsdaten ungeklärt, verstorben vor 1938) und den beiden gemeinsamen Töchtern [[Johanna Stern]] (Hanna) und [[Margaret Stern]] (Grete) in der Rheinischen Straße 29 in Dortmund. In einem nach Branchen sortierten Adressbuch von 1927 sind sie als "Stern, Kaufmann und Stern, Prokuristin" verzeichnet. | |
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+ | *Mutter Henriette Horwitz (geborene Wissbrun): geboren 20.04.1836, gestorben 02.07.1908 - Grabstein der Mutter Henriette in Levern, Jüdischer Friedhof | ||
+ | *Vater Simon Horwitz: geboren 03.02.1833, gestorben 190? - Grabstein des Vaters Simon in Levern, Jüdischer Friedhof | ||
+ | *Schwester Emilie Horwitz: letzter bekannter Wohnort 2303 Warren Ave in Chicago (Yad Vashem Anzeige) | ||
+ | *Ehemann [[Max Stern]] | ||
+ | *Tochter [[Johanna Stern]] | ||
+ | *Tochter [[Margaret Stern]]: verheiratet mit dem US-Soldaten Hans Julius Marcus, Los Angeles | ||
+ | *Enkelkind [[Liesel Neugarten]] | ||
+ | ::siehe dazu: [[Stammbaum der Familie Neugarten]] | ||
==Kriegszeit== | ==Kriegszeit== | ||
− | Steinstr.14, Dortmund | + | "Judenhaus" in der Steinstr.14, Dortmund |
==Deportation== | ==Deportation== | ||
Frieda Stern wurde am 29.07.1942 nach Theresienstadt deportiert. Die Deportation lässt sich in zwei Stationen einteilen: | Frieda Stern wurde am 29.07.1942 nach Theresienstadt deportiert. Die Deportation lässt sich in zwei Stationen einteilen: | ||
− | <u>1. Station</u>: Die Sammelstelle "Zur Börse" in der Steinstr. 35 in Dortmund. Von dort | + | <u>1. Station</u>: Die Sammelstelle "Zur Börse" in der Steinstr. 35 in Dortmund. Die ehemalige Gastwirtschaft mit anliegendem Festsaal diente aufgrund der Nähe zum Hauptbahnhof als Sammelstelle für Deportationen. Hierzu wurden auch die umliegenden Flächen und Scheunen des Viehmarktes genutzt. Von dort wurden die Gefangenen zur Abfahrtstation am Güterbahnhof Dortmund-Süd transportiert und in einem Personenzug 3. Klasse verschickt. Der Zug in dem sich Frieda Stern befindet ist mit folgenden Kennzeichen dokumentiert: |
− | in einem Personenzug 3. Klasse verschickt. Der Zug in dem sich Frieda | + | :Deportationsnummer im Transport: 216 |
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<u>2. Station</u>: Bohusovice in der damaligen Tschechoslowakei. Die kleine Stadt liegt in Grenznähe im Nordwesten des Landes. Von dort treten die Gefangenen einen Fußmarsch zur drei Kilometer entfernten Theresienstadt (Terezín) an. | <u>2. Station</u>: Bohusovice in der damaligen Tschechoslowakei. Die kleine Stadt liegt in Grenznähe im Nordwesten des Landes. Von dort treten die Gefangenen einen Fußmarsch zur drei Kilometer entfernten Theresienstadt (Terezín) an. | ||
+ | https://juedisches-dortmund.de/boerse/ | ||
− | Lebensbedingungen in Theresienstadt | + | ===Lebensbedingungen in Theresienstadt=== |
==Rückkehr und Tod== | ==Rückkehr und Tod== | ||
− | Befreiung | + | ===Befreiung Theresienstadt=== |
− | Rückkehr in ein zerstörtes Dortmund, erkrankt | + | ===Rückkehr=== |
− | Situation der Juden in Dortmund | + | in ein zerstörtes Dortmund, erkrankt |
+ | ===Situation der Juden in Dortmund=== | ||
Hilferuf aus dem "Aufbau", Spenden für Juden in Dortmund | Hilferuf aus dem "Aufbau", Spenden für Juden in Dortmund | ||
Todesanzeige aus der Zeitung "Aufbau" | Todesanzeige aus der Zeitung "Aufbau" |
Version vom 22. August 2022, 13:11 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Lebensweg
Lebensdaten Frieda Stern (geborene Horwitz) wurde am 09.12.1868 in Levern, Nordrhein-Westfalen als Tochter von Henriette (geborene Wissbrun) und Simon Horwitz geboren.
Die kleine jüdische Gemeinde der Stadt Levern umfasste zu dieser Zeit circa 50 Menschen und erreichte 1880 seinen dokumentierten Höchststand mit 60 Angehörigen aus 9 Familien, die im Vieh- und Kleinhandel tätig waren und deren finanziellen Verhältnisse von ärmlich bis wohlhabend stark variierten. In den 1870er Jahren wurde mithilfe von Kollekten aus umliegenden Bezirken eine Synagoge in Form eines eher unauffälligen Fachwerkhauses errichtet, in dem ein Betraum sowie eine Lehrerwohnung Platz fanden. Es ist davon auszugehen, dass Frieda Stern die von 1854 bis 1921 existierende jüdische Elementarschule besuchte, dessen Unterricht ab 1873 in der neuen Synagoge stattfand.
https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/k-l/1191-levern-nordrhein-westfalen
Vor Kriegsbeginn lebte sie zusammen mit ihrem Ehemann Max Stern (Geburtsdaten ungeklärt, verstorben vor 1938) und den beiden gemeinsamen Töchtern Johanna Stern (Hanna) und Margaret Stern (Grete) in der Rheinischen Straße 29 in Dortmund. In einem nach Branchen sortierten Adressbuch von 1927 sind sie als "Stern, Kaufmann und Stern, Prokuristin" verzeichnet.
Familie
- Mutter Henriette Horwitz (geborene Wissbrun): geboren 20.04.1836, gestorben 02.07.1908 - Grabstein der Mutter Henriette in Levern, Jüdischer Friedhof
- Vater Simon Horwitz: geboren 03.02.1833, gestorben 190? - Grabstein des Vaters Simon in Levern, Jüdischer Friedhof
- Schwester Emilie Horwitz: letzter bekannter Wohnort 2303 Warren Ave in Chicago (Yad Vashem Anzeige)
- Ehemann Max Stern
- Tochter Johanna Stern
- Tochter Margaret Stern: verheiratet mit dem US-Soldaten Hans Julius Marcus, Los Angeles
- Enkelkind Liesel Neugarten
- siehe dazu: Stammbaum der Familie Neugarten
Kriegszeit
"Judenhaus" in der Steinstr.14, Dortmund
Deportation
Frieda Stern wurde am 29.07.1942 nach Theresienstadt deportiert. Die Deportation lässt sich in zwei Stationen einteilen:
1. Station: Die Sammelstelle "Zur Börse" in der Steinstr. 35 in Dortmund. Die ehemalige Gastwirtschaft mit anliegendem Festsaal diente aufgrund der Nähe zum Hauptbahnhof als Sammelstelle für Deportationen. Hierzu wurden auch die umliegenden Flächen und Scheunen des Viehmarktes genutzt. Von dort wurden die Gefangenen zur Abfahrtstation am Güterbahnhof Dortmund-Süd transportiert und in einem Personenzug 3. Klasse verschickt. Der Zug in dem sich Frieda Stern befindet ist mit folgenden Kennzeichen dokumentiert:
- Deportationsnummer im Transport: 216
- Transport: X/1
- Zug: DA7
2. Station: Bohusovice in der damaligen Tschechoslowakei. Die kleine Stadt liegt in Grenznähe im Nordwesten des Landes. Von dort treten die Gefangenen einen Fußmarsch zur drei Kilometer entfernten Theresienstadt (Terezín) an.
https://juedisches-dortmund.de/boerse/
Lebensbedingungen in Theresienstadt
Rückkehr und Tod
Befreiung Theresienstadt
Rückkehr
in ein zerstörtes Dortmund, erkrankt
Situation der Juden in Dortmund
Hilferuf aus dem "Aufbau", Spenden für Juden in Dortmund Todesanzeige aus der Zeitung "Aufbau"