Diskussion:Stammbaum Familie Jordan: Unterschied zwischen den Versionen

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In dem Buch "The Lost. A Search for Six of Six Million" schildert der US-Autor Daniel Mendelsohn, wie er in Europa und dem Rest der Welt nach denjenigen seiner Verwandten forscht, die durch den Holocaust umkamen. Dabei sucht er Überlebende auf, die sich noch an seine Verwandten erinnern. Bei diesen Begegenungen spielen Fotos eine wichtige Rolle und über eine Begegenung schreibt Mendelsohn:  
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In dem Buch "The Lost. A Search for Six of Six Million" schildert der US-Autor Daniel Mendelsohn, wie er in Europa und dem Rest der Welt nach denjenigen seiner Verwandten forscht, die durch den Holocaust umkamen. Dabei sucht er Überlebende auf, die sich noch an seine Verwandten erinnern. Bei diesen Begegnungen spielen Fotos eine wichtige Rolle und über eine Begegnung schreibt Mendelsohn:  
  
"Ich stellte mir vor, dass es ihr (= seiner Gesprächpartnerin) ungerecht vorkommen musste, dass dieser junge amerikanische Mann plötzlich in ihr Leben eingriff, indem er Fotos von Menschen, die er nicht kannte, wie Karten in einem Stapel ausbreitete und sie aufforderte, sich eines davon auszusuchen, Fotos von den Eltern ihrer Freundin, während sie keine Fotos von ihren eigenen Eltern hatte, die sie sich ansehen konnte. Das Bild, das ich ihr an jenem Sonntag zeigte, ein Bild, das ich seit meiner Kindheit unzählige Male gesehen hatte, machte mir zum ersten Mal klar, wie seltsam meine Beziehung zu den Menschen war, die ich interviewte, Menschen, die reich an Erinnerungen, aber arm an Erinnerungsstücken waren, während ich so reich an Erinnerungsstücken war, aber keine Erinnerungen hatte." (Übersetzung nachDaniel Mendelsohn, The Lost. A Search for Six of Six Million, New York 2006 (ebook HarperCollins, 406 S.; hier S. 149-150)
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"Ich stellte mir vor, dass es ihr (= seiner Gesprächspartnerin) ungerecht vorkommen musste, dass dieser junge amerikanische Mann plötzlich in ihr Leben eingriff, indem er Fotos von Menschen, die er nicht kannte, wie Karten in einem Stapel ausbreitete und sie aufforderte, sich eines davon auszusuchen, Fotos von den Eltern ihrer Freundin, während sie keine Fotos von ihren eigenen Eltern hatte, die sie sich ansehen konnte. Das Bild, das ich ihr an jenem Sonntag zeigte, ein Bild, das ich seit meiner Kindheit unzählige Male gesehen hatte, machte mir zum ersten Mal klar, wie seltsam meine Beziehung zu den Menschen war, die ich interviewte, Menschen, die reich an Erinnerungen, aber arm an Erinnerungsstücken waren, während ich so reich an Erinnerungsstücken war, aber keine Erinnerungen hatte." (Übersetzung nach Daniel Mendelsohn, The Lost. A Search for Six of Six Million, New York 2006 (ebook HarperCollins, 406 S.; hier S. 149-150)
  
Auch wir Projektbeteiligten haben es erlebt, dass wir Fotos von Nachfahren der betroffenen Familie Jordan erhalten haben, die zwar diese Fotos noch besaßen, aber nicht mehr wussten, wer auf den Bildern abgebildet ist. Es handelt sich wahrscheinlich um Auguste und Aaron Jordan, ihre Tochte Tochter Helga; der zweite ältere Mann könnte der Bruder Aarons, Arthur Jordan, sein. Handelt es sich bei der weiteren älteren Frau um die Schwester Auguste Jordans? Es gibt also Erinnerungsstücke, die Fragen aufwerfen.
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Auch wir Projektbeteiligten haben es erlebt, dass wir Fotos von Nachfahren der betroffenen Familie Jordan erhalten haben, die zwar diese Fotos noch besaßen, aber nicht mehr wussten, wer auf den Bildern abgebildet ist. Es handelt sich wahrscheinlich um Auguste und Aaron Jordan, ihre Tochter Helga; der zweite ältere Mann könnte der Bruder Aarons, Arthur Jordan, sein. Handelt es sich bei der weiteren älteren Frau um die Schwester Auguste Jordans? Es gibt also Erinnerungsstücke, die Fragen aufwerfen.
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[[Benutzer:Michael|Michael]] ([[Benutzer Diskussion:Michael|Diskussion]]) 15:41, 21. Aug. 2023 (CEST)

Version vom 21. August 2023, 15:41 Uhr

Hier eventuell das Foto der Familie einfügen - und diskutieren, wie das ist, dass die überlebende Verwandtschaft von Holocaustopfern Bilder hat, die sie nicht identifizieren kann.


In dem Buch "The Lost. A Search for Six of Six Million" schildert der US-Autor Daniel Mendelsohn, wie er in Europa und dem Rest der Welt nach denjenigen seiner Verwandten forscht, die durch den Holocaust umkamen. Dabei sucht er Überlebende auf, die sich noch an seine Verwandten erinnern. Bei diesen Begegnungen spielen Fotos eine wichtige Rolle und über eine Begegnung schreibt Mendelsohn:

"Ich stellte mir vor, dass es ihr (= seiner Gesprächspartnerin) ungerecht vorkommen musste, dass dieser junge amerikanische Mann plötzlich in ihr Leben eingriff, indem er Fotos von Menschen, die er nicht kannte, wie Karten in einem Stapel ausbreitete und sie aufforderte, sich eines davon auszusuchen, Fotos von den Eltern ihrer Freundin, während sie keine Fotos von ihren eigenen Eltern hatte, die sie sich ansehen konnte. Das Bild, das ich ihr an jenem Sonntag zeigte, ein Bild, das ich seit meiner Kindheit unzählige Male gesehen hatte, machte mir zum ersten Mal klar, wie seltsam meine Beziehung zu den Menschen war, die ich interviewte, Menschen, die reich an Erinnerungen, aber arm an Erinnerungsstücken waren, während ich so reich an Erinnerungsstücken war, aber keine Erinnerungen hatte." (Übersetzung nach Daniel Mendelsohn, The Lost. A Search for Six of Six Million, New York 2006 (ebook HarperCollins, 406 S.; hier S. 149-150)

Auch wir Projektbeteiligten haben es erlebt, dass wir Fotos von Nachfahren der betroffenen Familie Jordan erhalten haben, die zwar diese Fotos noch besaßen, aber nicht mehr wussten, wer auf den Bildern abgebildet ist. Es handelt sich wahrscheinlich um Auguste und Aaron Jordan, ihre Tochter Helga; der zweite ältere Mann könnte der Bruder Aarons, Arthur Jordan, sein. Handelt es sich bei der weiteren älteren Frau um die Schwester Auguste Jordans? Es gibt also Erinnerungsstücke, die Fragen aufwerfen.

Michael (Diskussion) 15:41, 21. Aug. 2023 (CEST)