Fiktionaler Blick auf Jüdinnen in der Nachkriegszeit: Unterschied zwischen den Versionen
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die Wut zu groß, verzeih. | die Wut zu groß, verzeih. | ||
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+ | - Angst vor den Konsequenzen, auch den finanziellen, einer Wiedergutmachung; es geht auch um die Einsicht in die schuldhafte Verstrickung der eigenen Familien. | ||
+ | - "Es klagt das Volk an Jahwe nicht": ungewöhnliche Satzstellung mit Inversion des Akkusativobjekts; steht für: "Das Volk klagt nicht Jahwe an." | ||
Nachempfunden anhand: | Nachempfunden anhand: |
Version vom 6. Dezember 2023, 17:43 Uhr
Liebesgaben
Liebste Elsa,
an diesem Tag gibt’s wieder was, von Herzen raus, für Euch gemacht.
Doch schmertzt’s mich wohl zu wissen glatt – es reicht nie aus –
Wer wird noch satt?
Die Tage rasend schnell vergehen, doch die Schmerzen tief. Sie lähmen;
Hörte Die wollen noch immer nicht, kein Platz für Uns – kein Blick – nicht an Deren Tisch?
Bedient haben Die sich zuvor an Unserem! Aus vollen Händen! Wer soll's vergelten?
Ist’s Scham?
Ist’s Schmach?
Ich glaub’s ja nicht. Nichts von gewusst?
Unsinn. Uns auf die Haut gestickt!
Wiedergutmachung?
Seht, was ward,
Nun verweigert Ihr die Pflicht,
die Angst wohl Eure Einsicht frisst?
Legen sollt’n Die sich neben die, die Sie angespuckt,
die Wut zu groß, verzeih.
Es klagt das Volk an Jahwe nicht, es sei der Mensch, was trägt er in sich.
Doch tankt die alte Zuversicht; noch am Leben und im Licht des Herrn:
Familie
Wir sind geeint, gestärkt, in Tränen.
Was Ihr zum Leben braucht, das schreit Uns zu.
Wir geben, was Wir können, Wir hören Euch zu!
Wo Opfer niemals untergehen.
Aus Zeit wird Geist, doch Mensch bleibt nur, wer Liebe lebt.
Schalom
©Aaron V. Rüb GK09 LIT WBA WKDO WiSe 2022/23-1 17.09.2022
Einordnung
Erläuterungen: - Angst vor den Konsequenzen, auch den finanziellen, einer Wiedergutmachung; es geht auch um die Einsicht in die schuldhafte Verstrickung der eigenen Familien. - "Es klagt das Volk an Jahwe nicht": ungewöhnliche Satzstellung mit Inversion des Akkusativobjekts; steht für: "Das Volk klagt nicht Jahwe an."
Nachempfunden anhand: Zeitung Aufbau, gesammelte Ausgaben 1946, Internet-Archive
Die letzten Tage. Amerikanischer Kino-Dokumentarfilm von James Moll. Survivors of the Shoa Visual History Foundation. Originaltitel: The Last Days. Regie James Moll. USA 1999, 87 Min., Freigegeben ab 16 Jahren. Deutscher Start: 20. März 2000; Netflix // Abruf 16.09.2022