Alija

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Allgemeines

Wer ist Alija?

Die Bedeutung von Begriff "Alija" bedeutete in biblischen Zeiten ein "Hinaufgehen" ins Land Israel und zum Tempel in Jerusalem. Im modernen Sinn ist es die Einwanderung aus nationalen oder religiösen Gründen. Immer war damit der Begriff eines Hinaufgehens auf eine höhere Ebene auch des geistigen Lebens verbunden.

Geschichte

Nach der Hachschara (heißt Tauglichmachung oder Vorbereitung) kam die Alija, die Übersiedlung nach Palästina, sei es mit oder ohne religiösen Hintergrund. In beiden Fällen war es der Inbegriff der Erlösung aus der Zerstreuung unter die Völker, mit all ihren Demütigungen und Verfolgungen bis hin zur Selbstaufgabe, die von sonst keinem Volk gefordert wurde. Seit dem frühen Mittelalter hatte es in Deutschland Juden gegeben, die aus religiösen Gründen "auf Alija" gingen. Ende des 19.Jahrhunderts begann eine vereinzelte Auswanderung nach Palästina aus säkular-zionistischen Gründen. Die erste größere Welle von Chaluzim (Pionieren) aus Deutschland kam nach dem Ersten Weltkrieg, vor allem aus der Jugendbewegung Blau-Weiß. Der überwiegende Teil schloß sich bestehenden Kibbuzim an. In den Kibbuzim gibt es kein Privateigentum, die Gemeinschaft ist für die Bedürfnisse ihrer Mitglieder und deren Familien verantwortlich. Leitidee der Kibbuzgemeinschaften ist die soziale Gerechtigkeit, wozu die völlige Gleichstellung von Mann und Frau gehört. Praktisch war dies die einzige Möglichkeit, unter schwierigsten Lebensbedingungen - jahrelanges Wohnen im Zelt, keine Elektrizität, oft wenig zu essen - öde und versumpfte Gebiete in fruchtbares Land zu verwandeln. Im Lauf der Jahrzehnte entwickelten sich die meisten Kibbuzim zu wohlhabenden Dörfern.

Die vierte Alija

Die vierte Alija von 1924 bis 1927 unterschied sich in ihrer sozialen Struktur von den vorhergehenden. Sie begann Mitte des Jahres 1924 und an ihr nahmen 67.000 Einwanderer, die Hälfte von ihnen aus Polen, teil. Auf dem Höhepunkt der vierten Alija, im Jahre 1925, kamen auf 1000 Juden, die in Palästina lebten, 285 Neuankömmlinge.

Sie wird auch als Mittelstands-Alija bezeichnet, weil sie vor allem aus Angehörigen der Mittelklasse, Geschäftsleuten und Handwerkern bestand. Die Immigration von Pionieren kam wegen der Auswanderungsbeschränkungen der Sowjetunion praktisch zum Erliegen.

Die Einwanderungswelle war das Ergebnis von zwei Entwicklungen: Die Wirtschaftskrise in Polen und die ökonomischen Beschränkungen, die den polnischen Juden auferlegt wurden, daher auch der Name Grabski-Alija nach dem polnischen Finanzminister Wladislaw Grabski. Ein weiterer Grund war, dass die USA mit dem Immigration Act von 1924 ihre Grenzen für Masseneinwanderungen weitgehend abschotteten.

Die meisten Neuankömmlinge, insgesamt 8 von 10 Einwanderern der vierten Alija, hielten an ihrer Lebensweise fest und ließen sich in den Städten, vor allem in Tel-Aviv, nieder. Sie investierten ihr geringes Kapital in Werkstätten und Fabriken, kleinen Hotels, Restaurants, Geschäften, vor allem aber im Baugewerbe. In der Küstenebene kam es auch zu einer bedeutenden landwirtschaftlichen Entwicklung. Neue Ansiedlungen, deren Lebensgrundlage Zitrusplantagen waren, wurden gegründet, darunter Magdiel, Herzlia, Binjamina und Netanja.

1926 stagnierte die Einwanderung durch eine ernste Wirtschaftskrise in Palästina. Von den 13.000, die 1926 angekommen waren, verließ mehr als die Hälfte wieder das Land. 1927 wanderten mehr als 5000 aus, jedoch nur 2300 wanderten ein, womit die Einwanderungswelle verebbte.

Wellen der Alijas

Über die Jahrhunderte gab es im Land Israel immer eine jüdische Präsenz. Doch im späten 19. Jahrhundert wuchs die Zahl der Juden, die in das Land, das damals Palästina genannt wurde, zurückkehrten, stark an. Hier suchten sie Zuflucht vor dem Antisemitismus, inspiriert durch ihre zionistische Weltanschauung. Diese frühen Pioniere legten Sümpfe trocken, eroberten die Wüste zurück, forsteten kahle Hänge auf, gründeten landwirtschaftliche Siedlungen und belebten die hebräische Sprache für den Alltagsgebrauch.

Die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Palästina, später nach Israel, erfolgte in Einwanderungswellen.

Die erste Alija-Welle (1882-1903)– Diese erste Einwanderungswelle ereignete sich nach den Pogromen in Russland (1881-1882). Die Mehrheit der 35.000 Einwanderer stammte aus Osteuropa, dem russischen Zarenreich und aus den Gebieten der späteren Sowjetunion.

Die zweite Alija-Welle (1904-1914)– In Folge der Pogrome im zaristischen Russland siedelten sich 40.000 junge Menschen mit sozialistischen Idealen in Palästina an.

Die dritte Alija-Welle (1919-1923)– Ausgelöst durch die Oktoberrevolution in Russland und die Pogrome in Polen und Ungarn setzte diese Alija die zweite Einwanderungswelle fort, die durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde.

Die vierte Alija-Welle (1924-1929) – Die vierte Einwanderungswelle war eine direkte Folge der anti-jüdischen Politik in Polen bei gleichzeitig beschränkten Einwanderungsquoten für die USA.

Die fünfte Alija-Welle (1929-1939)– Diese Welle der Einwanderung ereignete sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland (1933).

Alija während und nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1948)– Die Anstrengungen konzentrierten sich darauf, Juden aus dem von den Nazis besetzten Europa zu retten. Der Jischuw, jüdische Partisanen und zionistische Jugendbewegungen arbeiteten zusammen, um die Organisation Beriah (Flucht) zu gründen. Sie half 200.000 Juden, Europa zu verlassen. Der Exodus – Zwischen 1945 und 1947gab es 480.000 (legale und illegale) Einwanderer. 90 Prozent von ihnen kamen aus Europa. Masseneinwanderung nach 1948– Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel ausgerufen. In der israelischen Unabhängigkeitserklärung heißt es: