Paul Jordan (PRIM)

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Informationen zu den Quellen

Die gelb hinterlegten Quellen sind fiktive, also nachgestellte Quellen. Bei den weiß hinterlegten Quellen handelt es sich um historische, also echte Quellen.

Biographie

undatierte Fotografie¹

Paul Jordan, Sohn von Aaron und Auguste Jordan, wurde am 12.09.1906 in Dortmund geboren. Im jungen Erwachsenenalter zog er nach Hildesheim. Zwei Jahre später kehrte er zu seiner Familie nach Dortmund zurück, dort heiratete er 1931 Erika Stern. Ihr gemeinsamer Sohn Gerhard wird 1932 geboren. Im selben Jahr zieht die Familie wieder nach Hildesheim. Da seine Mutter, Auguste Jordan, vor ihrer Eheschließung, mit Aaron im Hildesheimer Textilhandel tätig war wird davon ausgegangen, dass Paul ebenfalls in dem Bereich arbeitete.? Mutter?

Was genau hat Paul Jordan gemacht? Aus niederländischen Quellen geht hervor, dass Paul Jordan Waren ein- & verkaufte (Kaufmann).² Aus einer Sammlung von Briefen & anderen Dokumenten des Suchdienstes geht hervor, das Paul eine Ausbildung zum Lederverarbeiter (Gerber) absolvierte , diesen Beruf aber vermutlich nicht länger ausüben durfte. Die abgebildete Fotografie zeigt ihn als einen Vertreter des Bürgertums: Die Einrichtung des Zimmers, sein Anzug, die Rauchwaren und das Teeservice bekräftigen diesen Eindruck.

Während der Zeit als die Nazis an der Macht waren ist aus verschiedenen Quellen nicht ersichtlich, wann er wo gemeldet war. Dem Gedenkblatt aus Yad Vashem (Jerusalem, Israel), ausgefüllt von seiner Schwester Helga Jordan (SEK), zufolge hielt er sich in Hildesheim und in Holland auf. In Hengelo, Drienerstraat 65, wurde ein Stolperstein zum Gedenken an ihn verlegt.³

In den besetzten Niederlanden führte ihn nach seiner Verhaftung im November 1942 ein langer & schwerer Weg durch diverse Lager: Vom "Polizeilichen Durchgangslager Amersfoort" kam er in das Konzentrationslager Herzogenbusch und dann nach Westerbork. Die letzte Etappe seiner Gefangenschaft sollte das Vernichtungslager Sobibor sein.

Beispielhaft dafür, wie sehr der Schein auch die Betroffenen zu Fehleninschätzungen verleiten konnte, sind die Aussagen der Zeitzeugin Selma Wijnberg⁶, welche ebenfalls über Vught (Ort in den Niederlanden) den Weg nach Westerbork (Ort in den Niederlanden) und später nach Sobibor fand. So erzählt sie von ihren Eindrücken aus dem Jahr 1943:

"Als wir in dem Lager ankamen", so Selma, "schien es ideal zu sein. An den Fenstern hingen Vorhänge mit Blumen darauf. In den Baracken (einfacher ( meist Holz)Bau), in die wir gebracht wurde, fanden wir polnische Mädchen in schönen Pyjamas und Nachthemden. Sie sahen alle so elegant aus. Die Mädchen fingen an zu singen, und wir dachten, wir wären im Paradies angekommen. Der Zauber hielt nicht lange an."

Die Stimmung kippte:

"Nach einem Tag wussten wir, wie die Dinge wirklich waren. Die Häftlinge landeten in Sobibor nämlich erst in einem "Vorlager" welches zur Täuschung diente."


Als eine von 1187 Personen mit jüdischen Hintergrund wurde Paul Jordan im Mai 1943 mit einem Sonderzug von Westerbork mit Ziel Sobibor deportiert (verschleppt) und kam dort zwei Tage später an. Noch am selben Tag starb er mit ca. 1100 weitern Menschen. Insgesamt kamen aufgrund der hohen Sterberate rund 250.000 Menschen im Lager Sobibor ums Leben.⁸