Liesel Neugarten (PRIM)

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Liesel Neugarten wurde als Tochter von Max Neugarten und Johanna Stern am 25. Dezember 1933 geboren. Ihre Familie gehörte der jüdischen Gemeinde an und ihre Eltern waren Kaufleute. Liesel war gerade ein Jahr alt, da hatte die Verfolgung jüdischer Familien bereits begonnen und ihre Geschäfte wurden angegriffen. Von Jahr zu Jahr wurde die Lage ernster.

In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938, in der die Nationalsozialisten sehr gewaltsam gegen jüdische Mitbürger vorgingen, wurde beispielsweise in der Rheinischen Straße 58 das jüdische Textilgeschäft „Isenberg“ vollkommen ausgeräumt und verwüstet. Liesel war zu diesem Zeitpunkt fast fünf Jahre alt. Ihr Leben bestand aus Verboten, so durfte sie z.B. nicht im Park spielen oder Fahrrad fahren. 1942 dauerte der Zweite Weltkrieg schon drei Jahre. Ihre Familie wurde nun dazu gezwungen, mit vielen anderen jüdischen Mitbürgern in ein „Judenhaus“ in der Steinstraße, in der Nähe des Dortmunder Hauptbahnhofs, zu ziehen; heute ist dort das CineStar Kino.

Am Samstag, dem 27. Februar 1943, wurde Liesels Vater festgenommen. Die gesamte Familie musste sich daraufhin am folgenden Tag in Dortmund-Brackel am Hellweg in einer Sammelstelle für Juden einfinden. Am 1. März wurden Liesel und ihre Eltern, gemeinsam mit vielen anderen Familien, von dort aus zum Ostentor gebracht und mussten am Südbahnhof in einen Viehwaggon steigen: Ziel der Fahrt war das Konzentrationslager Auschwitz, ein Arbeits- und Tötungslager.

Der genaue Tag ist nicht bekannt, aber man geht davon aus, dass es höchstwahrscheinlich der 3. März 1943 war, an dem Liesel und ihre Mutter von den Nationalsozialisten als „nicht-arbeitsfähig“ eingestuft und deshalb getötet wurden.

Liesel Neugarten ist nur 9 Jahre alt geworden.