Aaron und Auguste Jordan: Unterschied zwischen den Versionen

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Aron und Auguste Jordan führten gemeinsam mit dem Bruder des Ehemanns, Arthur Jordan, die Firma Geschwister Jordan GmbH, ein Manufakturwarengeschäft in der Münsterstraße 41-45, in dem Kurz-, Weiß- und Wollwaren sowie „Putz“ verkauft wurden.
 
Aron und Auguste Jordan führten gemeinsam mit dem Bruder des Ehemanns, Arthur Jordan, die Firma Geschwister Jordan GmbH, ein Manufakturwarengeschäft in der Münsterstraße 41-45, in dem Kurz-, Weiß- und Wollwaren sowie „Putz“ verkauft wurden.
  
Nach 1919 werden Im Rahmen der [[Hungerunruhen]] Textilgeschäfte geplündert u.a. Jordan
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Nach 1919 werden Im Rahmen der Hungerunruhen Textilgeschäfte geplündert u.a. Jordan
 
(Jordan, A & Co. Damenputz, Mode- und Manufakturwaren, Rheinische Straße 56, nach Angaben von Freunden „Gardinen“)
 
(Jordan, A & Co. Damenputz, Mode- und Manufakturwaren, Rheinische Straße 56, nach Angaben von Freunden „Gardinen“)
  

Version vom 15. August 2022, 12:47 Uhr

Aaron Albert Jordan

Aron Jordan wurde am 12.07.1872 in Telgte (Münster) geboren.

Gestorben ist er am 14.12.1942 in Theresienstadt (tschechisch: Terezin).

Sein Vater Salomon Jordan und seine Mutter Karoline Shutz lebten vermutlich zwischen 1808 und 1886 (Die Zahlen können nicht stimmen, außer Salomon ist sehr alt Vater geworden. Michael (Diskussion) 11:31, 20. Jun. 2022 (CEST)). Sie hatten zwei Söhne Aaron und Arthur Jordan (geb. 1874 in Telgte, gest. 1951 Hilversum/ Holland)

Geburtsort Telgte/Leben vor der Heirat in Telgte

Die jüdische Gemeinde in Telgte war um 1900 die größte Gemeinschaft jüdischen Glaubens im Kreis Münster.

Ein Speicher, der um 1500 erbaut worden war, wurde 1750 zu einem Fachwerkhaus ausgebaut, so dass er mit einer Fläche von ca. 38 m² der damals kleinen jüdischen Gemeinde bis 1875 als Synagoge und Schule dienen konnte. Um 1842 lag der Anteil der jüdischen Gemeinschaft an der Gesamtbevölkerung des Ortes bei ca. 3,5%. Ab 1848 bzw. 1857 war Telgte Sitz der Synagogengemeinde des Münsterkreises, zu dem noch die Juden in Amelsbüren, Bösensell, Havixbeck, Nottuln, Rinkerode und Wolbeck zählten. 1866 beschloss die Gemeinde wegen der steigenden Mitgliederzahl, eine neue Synagoge zu errichten. Am 05.09.1875 wurde die Synagoge eingeweiht. Das Gebäude konnte allerdings nur ca.10 Jahre von der Gemeinschaft finanziert werden. Zwischen 1877-1886 führte die jüdische Gemeinde eine Privatschule. Nachdem die Schule nicht mehr finanziert worden konnte, mussten die jüdischen Kinder auf die dortige Ortsschule gehen. Wir können also annehmen, dass Aaron und sein Bruder die Chance hatten, die jüdische Schule zu besuchen, und auch schon ein von der neuen Synagoge geprägtes Gemeindeleben erlebten.


Quellen: http://www.erinnerung-und-mahnung.de/, http://www.jüdische-gemeinden.de/

Auguste Jordan

Auguste Jordan wurde am 17.10.1875, unter dem Familiennamen Silberschmidt, in Lingen (Niedersachsen) geboren. Gestorben ist sie am 06.05.1943 in Theresienstadt (tschechisch: Terezin).

Eltern Ihr Vater, Hermann Hartog Silberschmidt, wurde am 06.04.1846 in Hengelo (Holland) geboren. Zusammen mit seiner Ehefrau Henriette van der Wall hatte er vier Töchter (Rosa Silberschmidt, Auguste Jordan, Fanny Malie und Minna Silberschmidt). Gestorben ist er am 10.12.1922. (geni.com)

Im Jahr 1878 war der Vater im Synagogenbauverein der niedersächsischen Stadt aktiv.

Ihre Mutter Henriette van der Wall war auch bekannt unter dem Namen "Wal Walde". Geboren wurde sie am 13.10.1841, gestorben ist sie am 07.04.1933.


Auguste Jordan

Auguste Jordan wurde am 17.10.1875, unter dem Familiennamen Silberschmidt, in Lingen (Niedersachsen) geboren. Gestorben ist sie am 06.05.1943 in Theresienstadt (tschechisch: Terezin).

Eltern Ihr Vater, Hermann Hartog Silberschmidt, wurde am 06.04.1846 in Hengelo (Holland) geboren. Zusammen mit seiner Ehefrau Henriette van der Wall hatte er vier Töchter (Rosa Silberschmidt, Auguste Jordan, Fanny Malie und Minna Silberschmidt). Gestorben ist er am 10.12.1922. (geni.com)

Im Jahr 1878 war der Vater im Synagogenbauverein der niedersächsischen Stadt aktiv.

Ihre Mutter Henriette van der Wall war auch bekannt unter dem Namen "Wal Walde". Geboren wurde sie am 13.10.1841, gestorben ist sie am 07.04.1933.


Heimatstadt Lingen/Leben vor der Heirat in Lingen

In ihrer Heimatstadt Lingen, lebte überwiegend katholische Bevölkerung (=Judenfeindliche Stimmung) Im Jahre 1878 wurde in der Stadt Lingen die Synagoge eingeweiht. Die jüdischen Kinder wurden erstmal im Gebetsraum des Gemeindemitglieds Issak Friedland unterrichtet, bis 1890-1912 eine jüdische Elementarschule eröffnet wurde.

Die Juden in Lingen verdienten ihren Lebensunterhalt in der Regel mit dem Schlachtgewerbe, dem Viehhandel, dem Handel mit Rohprodukten(Wolle,Felle).

(Im Laufe des Novemberpogroms wurde die Synagoge am 9 November 1938 wieder zerstört)

Geschichte

Hochzeit um 1900, Das Ehepaar Auguste und Aron Jordan lebte von 1905 bis 1934 an der Rheinischen Straße 56. Sie hatten drei Kinder; Paul (12.9.1906), Hermann (7.8.1907) und Helga (24.3.1912).

-Koscherer Haushalt, Eltern eher liberal eingestellt

Helga Jordan beschreibt ihre Eltern als „deutsch, deutsch!

Aron und Auguste Jordan führten gemeinsam mit dem Bruder des Ehemanns, Arthur Jordan, die Firma Geschwister Jordan GmbH, ein Manufakturwarengeschäft in der Münsterstraße 41-45, in dem Kurz-, Weiß- und Wollwaren sowie „Putz“ verkauft wurden.

Nach 1919 werden Im Rahmen der Hungerunruhen Textilgeschäfte geplündert u.a. Jordan (Jordan, A & Co. Damenputz, Mode- und Manufakturwaren, Rheinische Straße 56, nach Angaben von Freunden „Gardinen“)

Aron Jordan wurde im November 1938 im Anschluss an die Pogromnacht von der Gestapo mehrere Tage in „Schutzhaft“ genommen. Am 30. Juli 1942 wurde das Ehepaar von Dortmund nach Theresienstadt deportiert. Dort wurde Aron Jordan am 14. Dezember 1942 und Auguste Jordan am 6. Mai 1943 ermordet.

Weiterführende Literatur, Internetseiten und Belege

Weiterführende Informationen

Internetseiten

Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum: Lingen www.jüdische-gemeinden.de


Informationen über den Autor Klaus-Dieter Alicke www.jüdische-gemeinden.de

Gedruckte Informationen

Katja Galinski / Christiane Müller / Kerstin Lutzer, Die Erinnerungen der Clara Geissmar – ein Frauenleben im 19. Jahrhundert, Studierendenprojekt Unterrichtsmaterialien zur jüdischen Emanzipation in Baden, Heidelberg o.J. (http://www.hfjs.eu/md/hfjs/juedische_emanzipation/geissmar_gesamtpaket.pdf; Zugriff: 16.5.2022)